DIE MENSCHEN ERHEBEN SICH GEGEN RASSISMUS UND DISKRIMINIERUNG

Mittlerweile sind seit dem brutalen Mord an George Floyd durch einen weißen Bullen in der US-Stadt Minneapolis fast eineinhalb Monate vergangen. In diesen eineinhalb Monaten haben wir unter dem Slogan “Black Lives Matter” eine neue Welle antirassistischer Massenproteste von bisher ungekanntem Ausmaß erlebt. Weltweit haben sich hunderttausende Menschen die Straßen genommen, um Gerechtigkeit für George Floyd einzufordern und die alltäglichen rassistischen Zustände und die ständige rassistische Bullengewalt anzuprangern.
Schon jetzt hat die “Black Lives Matter”-Bewegung gesellschaftlich einiges bewegen können: In vielen Ländern ist eine gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Rassismus allgemein und insbesondere bei der Polizei entfacht. Gesellschaftliche Alternativen zu einem hochgerüsteten Polizeiapparat werden breit und ernsthaft diskutiert und zeigen mancherorts bereits reale Wirkung. Reale Wirkung haben auch die unzähligen Aktionen auf der Straße gezeigt, egal ob autonome, polizeifreie Zonen errichtet oder die Statuen von Sklavenhändlern von ihren Sockeln geholt wurden.

Um zu garantieren, dass diese Anfangserfolge sich nicht in wenigen Monaten wieder in Luft aufgelöst haben, muss es nun darum gehen, die Proteste weltweit weiterzutragen und als Bewegung langfristig und gemeinsam radikale Ansätze für Auswege aus dem rassistischen und kapitalistischen Normalzustand zu finden.
Der Text “Die Menschen erheben sich gegen Rassismus und Diskriminierung”, den wir zusammen mit Genoss*innen aus 18 Organisationen von fünf Kontinenten verfasst haben, soll ein erster Schritt in diese Richtung darstellen. Er setzt sich dazu mit dem Zusammenhang zwischen Rassismus und dem kapitalistischen System auseinander und versucht Antworten auf die Frage zu finden, wie es gelingen kann, reale Gegenmacht von unten gegen den Rassismus und alle anderen Formen der Unterdrückung aufzubauen.

Auf dass es in Zukunft nicht mehr “nur” Statuen sind, die ins Wanken geraten, sondern dieses ganze System!
Hoch mit denen, die kämpfen!

Der Text:

DIE MENSCHEN ERHEBEN SICH GEGEN RASSISMUS UND DISKRIMINIERUNG

Die Ermordung von George Floyd durch die Polizei in den USA hat dort und auf der ganzen Welt eine Welle der Empörung von unten ausgelöst. Massendemonstrationen und direkte Aktionen gegen die Polizei als Reaktion auf Repressionen waren in den letzten Wochen an der Tagesordnung. Dieser Mord, neben Tausenden von anderen, lässt die weit verbreiteten Proteste von 2014 in den USA wieder aufleben, die als Folge der vielen Morde an, insbesondere jungen, Schwarzen entbrannten.

Diese Tatsache hat den tiefgreifenden Rassismus, der in den heutigen Gesellschaften existiert, in den Vordergrund gerückt. In Europa fordern Tausende von Einwander*innen ihre Rechte und die Gleichbehandlung mit der weißen Bevölkerung. Das Recht darauf, eine sichere Zuflucht aufzusuchen, wird dabei auch für die Tausenden von Menschen gefordert, die täglich versuchen, das Mittelmeer zu überqueren oder von der Türkei nach Europa zu gelangen. Denn für Viele bedeutet dieser Versuch noch immer den Tod, brutale Repression oder die Unterbringung in menschenverachtenden Flüchtlingslagern.

Dieses Phänomen verdeutlicht die historische Rolle des Rassismus bei der Entstehung der kapitalistischen Gesellschaften. Die Entfaltung des Kapitalismus – lange vor der industriellen Revolution – hatte ein zentrales Element: die Ausplünderung ganzer Kontinente, den Massenmord an ganzen Bevölkerungen, die Aneignung von Territorien, Ressourcen und Menschen durch die europäischen Staaten und ihre Bourgeoisien, mit dem Ziel, Kapital zu akkumulieren. Dieses wurde später im 18. Jahrhundert zur Entwicklung von Maschinen und Industrie genutzt. Es waren die koloniale Strategie der Plünderung von Ressourcen überall in den Amerikas, begeitet von Sklaverei und Menschenhandel in Südamerika und Afrika Sklavenhandel und der Handel mit Menschen aus Afrika, die in die amerikanischen Länder verschleppt wurden, die die Festigung des Kapitalismus ermöglichten.

Dann, in einer anderen Phase der Entfaltung des Systems, entwickelte sich bereits im 19. Jahrhundert die imperialistische oder koloniale Expansion Europas über Afrika, Asien und Ozeanien, mit zahllosen Toten, Vergewaltigungen und Plünderungen, wobei sich die Eroberung, die einige Jahrhunderte zuvor in Amerika stattfand, nun auf dem Rest des Planeten wiederholte. So dehnte sich der Kapitalismus auf den Rest der Welt aus und wurde zu einem globalen System. Plünderung, Zerstörung und Völkermord sind dem Kapitalismus inhärent; sie liegen in seiner DNA. Das gilt auch für den Rassismus oder das Patriarchat, denn der Kapitalismus baut auf der Ausbeutung von Körpern auf, die er zu Elementen umwandelt, die ihm sein Funktionieren und seine Reproduktion erlauben.

Rassismus ist ein strukturelles Element des kapitalistischen Systems. Denn um den Rest des Planeten auszuplündern – auch innerhalb der entwickelten Länder – müssen das kapitalistische System und die herrschenden Klassen festlegen, wer beherrscht und ausgeplündert werden soll.
Eine Legitimation für diese Entscheidung fanden die europäischen Eroberer und Kolonialherren schon früh in pseudowissenschaftlichen “Rassentheorien”, die die Existenz von unterschiedlichen “Menschenrassen” behaupteten und diese in Hierarchien einordneten, an deren angeblicher Spitze immer die “weiße Rasse” stand, also die Europäer*innen selbst.

Dadurch brachte und bringt der Rassismus einen großen Teil der Weltbevölkerung, ja ganze Kontinente, im Rahmen des kapitalistischen Systems in untergeordnete Positionen. Das ist der Grund für das Verhältnis zwischen den entwickelten Ländern und den unterentwickelten Länder, das wir beobachten können. Das kapitalistische System, das auf der Unterteilung sozialer Klassen basiert, hat diese Klassen in gutem Maße organisiert, auch auf der Grundlage der Diskriminierung anhand der Hautfarbe.

Neben dem Rassismus spielen dabei auch andere Faktoren eine Rolle, die teilweise miteinander verwoben sich und sich gegenseitig bedingen, so zum Beispiel das Konstrukt der Nation, mit dem die Unterdrückten gespalten werden und alle Menschen, die nicht zum eigenen nationalen Kollektiv gehören, abgewertet werden. Die Nation bildet so eine der Grundlagen der rassistischen und kapitalistischen Normalität.

In Europa und Amerika ist die Mehrheit der nicht-weißen Bevölkerung arm und trägt all das koloniale historische Erbe mit sich herum, das wir erwähnt haben. Es ist so, dass nicht-weiße Menschen immer die am schlechtesten bezahlte Arbeit finden, ohne soziale Sicherheit oder Sozialleistungen oder Zugang zum Gesundheitssystem auskommen müssen und schlechten Wohnverhältnissen sowie ständiger Polizeischikane und Gewalt ausgesetzt sind. Letztere zeigen sich in den Vereinigten Staaten, in Europa, aber auch in den Favelas Brasiliens, wo ein tatsächlicher Prozess des organisierten Massakers an der jungen schwarzen Bevölkerung stattfindet.

Mit anderen Worten: Rassismus ist keine bloße Konsequenz der Wirtschaftsstruktur der kapitalistischen Gesellschaft, er ist kein zweitrangiges Problem. Im Gegenteil, wir müssen sagen, dass das kapitalistische System mithilfe des Rassismus und der Diskriminierung anhand der Hautfarbe installiert wurde und dieses System nicht ausschließlich wirtschaftlich ist. Es ist ein globales System, in dem die ideologisch-politischen Aspekte eine relevante Rolle spielen, ebenso wie die rechtlichen Aspekte, die das Kapital für seine Expansion nutzt, die repressiven Aspekte, die kommunikativen Aspekte usw.

Auf der Grundlage des rassistischen Diskurses erhalten das kapitalistische System und die Staaten einen Zustand aufrecht, in dem es Gebiete auf dem Planeten gibt, die zu Hunger, ständiger Invasion und Krieg verurteilt sind. Dies ist notwendig, damit dieses mörderische System fortbestehen kann; genauso wie es auch von Zeit zu Zeit notwendig ist, sich mit etwas “Kosmetik” ein neues Aussehen zu verleihen, um zu zeigen, dass es einen Wandel gibt, so wie es zum Beispiel mit Barack Obama getan wurde, dem erlaubt wurde, als Schwarzer Präsident der USA zu werden. Gerade unter der Obama-Administration kam es zu einem Anstieg der Polizeigewalt gegen Schwarze, ein deutliches Zeichen dafür, dass Rassismus strukturell im System verankert ist, sich in seinen repressiven Kräften und in Gruppen von Rassist*innen und Verfechter*innen einer “weißen Vorherrschaft” einnistet – genauso wie auf anderen Ebenen des Systems – und eine klare Klassenkomponente hat.

Der Kapitalismus in seiner “liberalen” Aufmachung hat einer kleinen Minderheit von Schwarzen den Zugang zur Macht und zu den herrschenden Klassen ermöglicht, aber nur zu dem Zweck, sich selbst als System zu erneuern und stärker zu werden. Der “liberale” Kapitalismus und der “demokratische” Staat haben nicht aufgehört, rassistisch zu sein, weil er eine*n schwarze*n Präsident*in oder Manager*in in eine privilegierte Position bringt; er wird sicherlich immer technologischer, um den Grad der Ausplünderung und Unterdrückung der sozialen Mehrheit auf dem ganzen Planeten zu erhöhen.

Aus diesem Grund sprechen wir aus der Sicht des politisch organisierten Anarchismus von der Notwendigkeit des Aufbaus einer Front der unterdrückten Klassen, die all jene Sektoren zusammenführt, die vom System unterdrückt und beherrscht werden. Formelle und prekäre Arbeiter*innen, Bäuer*innen, Indigene, Migrant*innen, Arbeitslose und Geflüchtete, d.h. all jene Sektoren, die in ihrem täglichen Leben unter den Folgen des kapitalistischen Systems leiden, haben in einer solchen Front einen Ort des Kampfes. Dies ist das soziale Subjekt, das sich heute in den Aufständen auf der ganzen Welt manifestiert, und es ist das Subjekt, das mit einer Perspektive der organisatorischen Stärkung der Massen aufgebaut werden muss für die Prozesse des Bruchs mit dem System, der sozialen Revolution, die wir fördern und nach der wir uns sehnen.

Weil das kapitalistische System nicht nur ein Wirtschaftssystem oder ein System ist, das ausschließlich von seinen wirtschaftlichen Grundlagen losgelöst ist, verstehen wir, dass der Kampf gegen Rassismus und die staatliche Gewalt, die ihn aufrechterhält, auch ein Kampf gegen die Strukturen des kapitalistischen Systems ist, ein System des Hungers, des Todes und der Gewalt gegen die Unterdrückten der Welt, unabhängig von der Farbe ihrer Haut oder ihrer Sprache. Wir rufen dazu auf, gerade gegen jenen Staat, der bei der Entfaltung des kapitalistischen Systems nicht “neutral”, sondern ein zentrales und organisierendes Element desselben war, die Selbstorganisation und den Kampf aller unterdrückten Menschen zu fördern und zu unterstützen!

Da die politischen und wirtschaftlichen Mächte diejenigen, die ihnen keine Treue schwören, ausgrenzen, um angesichts sozialer Konflikte selbst als “Löser des Problems” zu erscheinen, nehmen rassistische und diskriminierende Angriffe in der Gesellschaft zu. Während Kapitalismus und Staat ihre Repression und Militarisierung im sozialen Bereich mit neuen Kampfstoffen, Kugeln und rassistischen Mobilisierungen in der Bevölkerung, der Polizei und der Armee verstärken, ist es jetzt an der Zeit, sie zu bekämpfen!

LANG LEBE DER KAMPF VON UNTEN GEGEN RASSISMUS UND ALLE FORMEN DER UNTERDRÜCKUNG!
FÜR DEN AUFBAU EINER GEGENMACHT VON UNTEN UND EINER FRONT DER UNTERDRÜCKTEN KLASSEN!
HOCH MIT DENEN, DIE KÄMPFEN!
ARRIBA LXS QUE LUCHAN!

Unterschriften

☆ Federación Anarquista Uruguaya — FAU (Uruguay)
☆ Embat – Organització Libertària (Katalonien)
☆ Federación Anarquista de Rosario — FAR (Argentinien)
☆ Zabalaza Anarchist Communist Front — ZACF (Südafrika)
☆ Anarchist Communist Group — ACG (Großbritannien)
☆ Anarchist Federation (Griechenland)
☆ Bandilang Itim (Philippinen)
☆ Devrimci Anarşist Faaliyet — DAF (Türkei)
☆ Melbourne Anarchist Communist Group —MACG (Australien)
☆ Aotearoa Workers Solidarity Movement – AWSM (Neuseeland)
☆ Coordenação Anarquista Brasileira – CAB (Brasilien)
☆ Anarchist Union of Afghanistan and Iran – AUAI (Iran/Afghanistan)
☆ Organización Anarquista de Córdoba – OAC (Argentinien)
☆ Union Communiste Libertaire (Frankreich)
☆ Alternativa Libertaria – FDCA (Italien)
☆ Organisation Socialiste Libertaire – OSL (Schweiz)
☆ Workers Solidarity Movement – WSM (Irland)
☆ Die Plattform – Anarchakommunistische Organisation (Deutschland)
☆ Libertäre Aktion (Schweiz)
☆ Tekoşina Anarşist – TA (Rojava – Nordost Syrien)

Englisch:

The Oppressed Classes Rise Up Against Racism and Discrimination

The murder of George Floyd in the United States by the police has unleashed a wave of popular outrage in that country and throughout the world. Massive demonstrations, direct action against the police and in response to repression have been common these past weeks. This murder, adding to thousands of others, revives the widespread protests of 2014 in the United States, following the many murders of black people, especially youth.

This fact has brought to the fore the profound racism that exists in today’s societies. In Europe, thousands of immigrants are demanding their rights and to be treated on an equal footing with the white population, and the right to be given refuge is also being demanded for the thousands of people who try every day to cross the Mediterranean or get from Turkey to Europe, an attempt in which many of them die and are harshly repressed or housed in refugee camps, which increasingly look like jails.

This phenomenon highlights the historical role of racism in the construction of capitalist society. The expansion of capitalism — long before the Industrial Revolution — had a central element: the looting of entire continents, the genocide of entire populations, the appropriation of territories, resources and bodies by European states and their bourgeoisie, in order to achieve the accumulation of capital later invested in the development of machinery and industry in the 18th century. It was this colonial strategy of looting resources throughout the Americas, accompanied by the slave trade and human trafficking in Africa and South America, which allowed the consolidation of capitalism.

Then, in another stage of deployment of the system, already in the 19th century, the European imperialist or colonial expansion over Africa, Asia and Oceania developed, with a countless number of deaths, rapes and looting, repeating the conquest made a few centuries before in America, now in the rest of the planet. Thus capitalism expanded to the rest of the world and became a global system. Pillage, destruction and genocide are inherent to capitalism; it is in its DNA. The same happens with racism or patriarchy; capitalism is built on the exploitation of bodies, transforming them into territories and elements that enable its functioning and reproduction.

Racism is a structural element of the capitalist system. Because in order to plunder the rest of the planet — including within the developed countries — the capitalist system and the ruling classes need to establish who is subjected to domination and plunder. The European conquerors and colonial masters soon found the legitimation of this decision in pseudo-scientific “race theories”, which claimed the existence of different “human races” and ordered them into hierarchies, the head of which was supposedly always “the white race”, that is, the Europeans themselves.

Thus, racism placed, and continues to place, a large part of the planet’s population, even entire continents, in subordinate positions. This is why we see the relationship between developed countries and underdeveloped countries. The capitalist system based on the division between social classes, has to a great extent organized those classes, also on the basis of racial discrimination or skin color Apart from racism, there are other factors that play a role, some of which are intertwined and mutually dependent, such as the construct of the nation, which divides oppressed men and women and devalues all those who do not belong to the national collective. Thus, the nation constitutes one of the foundations of racist and capitalist normality.

In Europe and America, the majority of black and non-white people are poor and carry all that legacy of the colonial history we mentioned. Black and non-white people always have the lowest paid jobs, without social security or benefits, poor access to health and housing, and constant harassment and police violence as demonstrated in the US, Europe, but that we also see in the favelas of Brazil with a real process of organized killing of the young black population.

In other words, racism is not a derivation of the economic structure of capitalist society, it is not a secondary problem. On the contrary, we must say that the capitalist system has been installed on the basis of racism and racial discrimination, a system that is not exclusively economic. It is a global system, where the ideological-political aspects play a relevant role, as well as the legal aspects that capital uses for its expansion, the repressive aspects, the communication aspects, etc.

On the basis of a racist discourse, the capitalist system keeps zones of the planet condemned to hunger and constant invasions and wars. This is necessary for this genocidal system to continue; as it is also necessary, from time to time, to “change its face” to show itself differently and allow, for example, the arrival in the US government of a black president like Obama. It was precisely under the Obama administration that there was an upsurge in police violence against the black population, in a clear demonstration that racism is structural to the system, nested in its repressive forces and in racist and white supremacist groups — although not only in them at the societal level — and has a clear class component. The liberal face of capitalism has allowed for a small minority of the black population to gain access to power and to the ruling classes, but only for the purpose of renewing itself as a system and becoming stronger. “Liberal capitalism” and “the democratic State” has not ceased to be racist because it places a black president or businessman in a privileged position; it is surely becoming more technical in order to increase the degree of plunder and oppression of social majorities across the planet.

For this reason, from the point of view of Politically Organized Anarchism we speak of the need to build a Front of Oppressed Classes, which brings together all those sectors that are oppressed and dominated by the system. Formal and precarious workers, peasants, indigenous populations, migrants, unemployed and displaced people, that is, all those sectors that in their daily life suffer the consequences of the capitalist system have a place of struggle in such a Front. This is the social subject that today is manifested in revolts all over the world and is the subject that must be built with a perspective of organizational strengthening of the people for the processes of rupture, of social revolution that we promote and yearn for.

Because the capitalist system is not merely an economic system or one that is detached exclusively from its economic bases, we understand that the struggle against racism and the state violence that sustains it is also a struggle against the structures of the capitalist system, a system of hunger, death and violence against the oppressed of the world, whatever the color of their skin or language. Precisely, against that state which has not been “neutral” in the expansion of the capitalist system but a central and organizing element of it — we call then to always favor and support self-organization and the struggle of each and every one of oppressed!!

As the economic and political powers treat as “others” those who do not swear allegiance to them; thus, they assume the role of “guarantor” of each conflict in the social sphere for their own survival, racist and discrimination attacks in society increase. While capitalism and the state are increasing their repression and militarization in the social sphere with new chemicals, bullets and civilian racist mobilizations, the police and military; now is the time fight against them!

LONG LIVE THE STRUGGLE OF THE OPPRESSED CLASSES AGAINST RACISM AND ALL FORMS OF OPPRESSION!
FOR THE BUILDING OF PEOPLES’ SELF-ORGANISATION AND A FRONT OF OPPRESSED CLASSES!
UP WITH THOSE WHO FIGHT!

☆ Federación Anarquista Uruguaya – FAU (Uruguay)
☆ Embat-Organització Llibertària (Catalunya)
☆ Federación Anarquista Rosario – FAR (Argentina)
☆ Zabalaza Anarchist Communist Front – ZACF (South Africa)
☆ Anarchist Communist Group (Great Britain)
☆ Anarchist Federation (Greece)
☆ Bandilang Itim (Philippines)
☆ Devrimci Anarşist Faaliyet – DAF (Turkey)
☆ Melbourne Anarchist Communist Group – MACG (Australia)
☆ Aotearoa Workers Solidarity Movement – AWSM (New Zealand)
☆ Coordenaçao Anarquista Brasileira – CAB (Brazil)
☆ Anarchist Union of Afghanistan and Iran – AUAI (Iran /Afghanistan)
☆ Organización Anarquista de Córdoba – OAC (Argentina)
☆ Union Communiste Libertaire – UCL (France)
☆ Alternativa Libertaria /FDCA (Italy)
☆ Organisation Socialiste Libertaire – OSL (Switzerland)
☆ Workers Solidarity Movement – WSM (Ireland)
☆ Die Plattform-Anarchakommunistische Organisation (Germany)
☆ Libertaere Aktion (Switzerland)
☆ Tekosina_Anarsist (Anarchist Struggle) (Rojava-North East Syria)

castellano:

LOS PUEBLOS SE LEVANTAN CONTRA EL RACISMO Y LA DISCRIMINACIÓN

El asesinato de George Floyd en Estados Unidos a manos de la policía, ha desatado una ola de indignación popular en dicho país y a lo largo del mundo. Manifestaciones masivas, hechos de acción directa contra la policía y en respuesta a la represión han sido comunes en estas semanas. Este asesinato, que se suma a otros tantos miles, revive las amplias protestas de 2014 en Estados Unidos, a raíz de los numerosos asesinatos de población negra, especialmente joven.

Este hecho, ha colocado en el tapete el profundo racismo que existe en las sociedades actuales. En Europa, miles de migrantes reclaman sus derechos y ser tratados/as en pie de igualdad con la población blanca, y también se exige el derecho de ser acogidas para los miles de personas que a diario intentan cruzar el Mediterráneo o desde Turquía hacia Europa, intento en el cual mueren muchas de ellas y son duramente reprimidas o alojadas en campos de refugiados, que crecientemente toman la forma de cárceles.

Este fenómeno evidencia el papel histórico del racismo en la construcción de la sociedad capitalista. El despliegue del capitalismo -mucho antes de la Revolución Industrial- contó con un elemento central: el saqueo de continentes enteros, el genocidio de poblaciones enteras, la apropiación de territorios, recursos y cuerpos por parte de los Estados europeos y su burguesía, para realizar la acumulación de capital luego invertida en el desarrollo de la maquinaria y la industria en el siglo XVIII. Fue esta estrategia colonial de saqueos de los recursos en toda América, acompañada por el esclavismo y el tráfico de seres humanos en América del Sur y en África lo que permitió consolidar el capitalismo.

Luego, en otra etapa de despliegue del sistema, ya en el siglo XIX, se desarrolla la expansión imperialista o colonial europea sobre África, Asia y Oceanía, con un saldo de muertos incontable, violaciones, saqueos, repitiendo la conquista realizada unos siglos antes en América, ahora en el resto del planeta. Se expande así el capitalismo al resto del mundo y se convierte en un sistema mundial. Es inherente al capitalismo el saqueo y la destrucción, el genocidio; está en su ADN. Pasa lo mismo con el racismo o el patriarcado, el capitalismo se construye en la explotación de los cuerpos, transformándolos en territorios y elementos que permiten su funcionamiento y reproducción.

El racismo es un elemento estructural del sistema capitalista. Porque para poder expoliar al resto del planeta – incluso dentro de los países desarrollados- el sistema y las clases dominantes necesitan establecer sobre quiénes se impone la dominación y el saqueo. Los conquistadores europeos y los amos coloniales encontraron la legitimación de esta decisión muy pronto en las seudo científicas “teorías de la raza”, que reivindicaban la existencia de diferentes “razas humanas” y las ordenaban en jerarquías, a cuya cabeza supuestamente estaba siempre “la raza blanca”, es decir, los propios europeos.

Así el racismo ubicaba y ubica en lugares subalternos a buena parte de la población, incluso continentes enteros. Como vemos en la relación entre países desarrollados y países subdesarrollados. El sistema capitalista basado en la división entre las clases sociales, ha organizado esas clases en buena medida, también a partir de la discriminación racial o por el color de piel. Aparte del racismo, hay otros factores que desempeñan un papel, algunos de los cuales están entrelazados y son mutuamente dependientes, como la construcción del Estado- nación, que divide a los oprimidos y oprimidas y devalúa a todos aquellos/as que no pertenecen al colectivo nacional. El Estado- nación constituye así uno de los fundamentos de la normalidad racista y capitalista.

En Europa y América, la mayoría de las personas no blancas son pobres y arrastran todo ese legado de la historia colonial que mencionábamos. Las personas no blancas siempre encuentran los empleos peor remunerados, sin seguridad social ni beneficios, acceso a la salud y a la vivienda deficientes y el constante acoso y violencia policial como se demuestra en EEUU, Europa pero también vemos en las favelas de Brasil con un verdadero proceso de matanza organizado de la población negra joven.

Es decir, el racismo no es una derivación de la estructura económica de la sociedad capitalista, no es un problema secundario. Al contrario, debemos decir que sobre el racismo y la discriminación racial se ha instalado el sistema capitalista, sistema que no es exclusivamente económico. Es un sistema global, donde juegan lo ideológico -político en forma relevante, los aspectos jurídicos de los que se sirve el capital para su expansión, los aspectos represivos, los comunicacionales, etc.

En base a un discurso racista, el sistema capitalista y los Estados mantienen zonas del planeta condenadas al hambre e invasiones y guerras constantes. Ello es necesario para que este sistema genocida se mantenga; como lo es también cada tanto “lavarse la cara” para mostrarse diferente y permitir por ejemplo, la llegada al gobierno de EEUU de un presidente negro como Obama. Fue justamente bajo el gobierno de Obama cuando se dio el recrudecimiento de la violencia policial contra la población negra, en una clara muestra de que el racismo es estructural al sistema, anida en sus fuerzas represivas y en los grupos racistas y supremacistas blancos -aunque no solo en ellos a nivel de la sociedad- y tiene un claro componente de clase. La cara liberal del capitalismo ha permitido que una pequeña minoría de la población negra acceda al poder y a las clases dominantes, pero solo a los efectos de renovarse y fortalecerse. “El capitalismo liberal” y “el Estado Democrático” no ha dejado de ser racista por colocar un presidente o un empresario negro en una posición de privilegio; seguramente se tecnifica para aumentar el grado de expoliación y opresión sobre las mayorías sociales a lo largo y ancho del planeta.

Por ello, desde el Anarquismo Políticamente Organizado hablamos de la necesidad de la construcción de un Frente de Clases Oprimidas, que nuclee a todos aquellos sectores oprimidos y dominados por el sistema. Trabajadores/as formales y precarios/as, campesinos/as, población indígena, migrantes, desempleados/as y desplazados/as, es decir, todos aquellos sectores que en su vida cotidiana sufren las consecuencias del sistema capitalista tienen un lugar de lucha en dicho Frente. Ese es el sujeto social que hoy se manifiesta en las revueltas en todo el mundo y es el sujeto que hay que construir con una perspectiva de fortalecimiento organizativo del pueblo para los procesos de ruptura, de revolución social que impulsamos y anhelamos.

Porque el sistema capitalista no es meramente un sistema económico o que se desprenda exclusivamente de sus bases económicas, entendemos que la lucha contra el racismo y la violencia estatal que lo sostiene es también una lucha contra las estructuras del sistema capitalista, sistema de hambre, muerte y violencia sobre las y los oprimidos del mundo, sea cual sea el color de su piel o idioma. Justamente, contra ese Estado que no ha sido “neutral” en el despliegue del sistema capitalista sino un elemento central y organizador del mismo, llamamos entonces a favorecer y apoyar siempre a la auto-organización y la lucha de todas y todos los oprimidos!!

Como los poderes político y económico tratan como a “otros/as” a quienes no le juran lealtad; así toman el rol de “garante” de cada conflicto en la esfera social para su propia sobrevivencia, los ataques racistas y discriminadores se incrementan en la sociedad. Mientras el capitalismo y el Estado están incrementando su represión y militarización en la esfera social con nuevos productos químicos, balas y movilizaciones civiles racistas, la policía y el ejército; ahora es tiempo de luchar contra ellos!!

VIVA LA LUCHA DE LOS PUEBLOS CONTRA EL RACISMO Y TODA FORMA DE OPRESIÓN!!
POR LA CONSTRUCCIÓN DE PODER POPULAR Y UN FRENTE DE CLASES OPRIMIDAS!!
ARRIBA LOS Y LAS QUE LUCHAN!!

☆ Federación Anarquista Uruguaya (FAU)
☆ Embat-Organització Llibertària (Catalunya)
☆ Federación Anarquista Rosario – FAR (Argentina)
☆ Zabalaza Anarchist Communist Front – ZACF (Sudáfrica)
☆ Anarchist Communist Group (Gran Bretaña)
☆ Federación Anarquista (Grecia)
☆ Bandilang Itim (Filipinas)
☆ Devrimci Anarşist Faaliyet – DAF (Turquía)
☆ Melbourne Anarchist Communist Group – MACG (Australia)
☆ Aotearoa Workers Solidarity Movement – AWSM (Nueva Zelanda)
☆ Coordenaçao Anarquista Brasileira – CAB (Brasil)
☆ Anarchist Union of Afghanistan and Iran – AUAI (Irán /Afganistán)
☆ Organización Anarquista de Córdoba – OAC (Argentina)
☆ Union Communiste Libertaire – UCL (Francia)
☆ Alternativa Libertaria /FDCA (Italia)
☆ Organisation Socialiste Libertaire – OSL (Suiza)
☆ Workers Solidarity Movement – WSM (Irlanda)
☆ Die Plattform-Anarchakommunistische Organisation (Alemania)
☆ Libertaere Aktion (Suiza)
☆ Tekosina_Anarsist (Lucha Anarquista) (Rojava- Noreste de Syria)

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