Vom 3. bis zum 6. September fand in Berlin der dritte Kongress der anarchakommunistischen Organisation die Plattform statt. Der Schwerpunkt dieses Kongresses lag erneut auf unserer Einfügungspraxis in die sozialen Bewegungen unserer Zeit.
Dabei entwickeln wir vor allem unser Verständnis vom Especifisimo weiter, indem wir uns mit den Konzepten der Macht von unten und einer Theorie von Strategie beschäftigten. Die Reflexion unserer eigenen Organisation und unserer alltäglichen Arbeit in den sozialen Bewegungen spielte dabei eine ebenso zentrale Rolle.
Auch einen kleinen aktionistischen Ausdruck bot das Wochenende. Spontan nahmen wir in einer unserer Pausen kurz an einer Solidaritätskundgebung für den Roten Aufbau teil, welcher wie auch auf unseren Social Media Plattformen bereits berichtet, von einer krassen Repressionswelle betroffen ist.
Freudig waren wir auch über das Grußwort unserer Schwesterorganisation aus Frankreich, der Union Communist Libertaire welches wir hier wiedergeben:
Zum Anlass eures Kongresses möchten wir euch hiermit unsere Grüße der Solidarität senden. Wir hoffen, dass dieser Kongress eurer jungen Organisation Gelegenheit verschaffen wird, sich weiterzuentwickeln und auch die Einfügung in die sozialen Bewegungen und die Gegenkräfte auszubauen. Unsere libertär-kommunistische Strömung zu organisieren erscheint uns notwendig, damit unsere Ideen und unsere Praxis des Kampfes lebendig sind und sich unter unseren Kolleg*innen, Nachbar*innen und in der ganzen Gesellschaft verankern. Über eure Arbeit in Deutschland hinaus schätzen wir, was wir gemeinsam auf internationaler Ebene erreichen konnten, zusammen mit den anderen Organisationen unserer Strömung. Wir bewegen uns. Schritt für Schritt vorwärts und wollen das auch weiterhin tun. Wir betrachten diese Arbeit als genauso wichtig für die europäische Ebene, besonders zwischen unseren beiden Organisationen.
Internationalistische Grüße,
Union Communiste Libertaire, September 2020
Zum Abschluss des gelungenen Wochenendes besuchten wir noch im kleineren Kreis das Grab von Rudi Dutschke und später noch von Erich & Zenzl Mühsam. Begleitend verbreiteten wir unser neues Massenplakat in Berlin-Dahlem, wo sich auch die beiden Friedhöfe befinden.
Trotz widrigen Corona-Zeiten, welche die Teilnahme vieler Genoss*innen verhinderte, blicken wir auf einen sehr schönen und produktiven Kongress zurück. Ein Kongress, welcher unseren Ansatz vertieft, unsere Organisation stärkt und unsere Freundschaften zueinander ausbaut.