Die Plattform Ruhr lädt ein: Vortrags- und Diskussionsreihe in Essen

Im Rahmen von drei Veranstaltungen widmen wir uns einem Teil der inhaltlichen Grundlagen unserer Organisation: Dem Plattformismus und Especifismo, dem Antikapitalismus und dem anarchistischen Feminismus. Für uns ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis über die Verhältnisse, in denen wir leben und unsere Ansätze, einen Ausweg aus der vorherrschenden Misere zu finden, einem möglichst breitem Publikum zugänglich zu machen. Die Vortragsreihe ist dafür sicher nur ein Weg von vielen, die wir gehen möchten. Für uns ist es aber ein besonders wichtiger, um nicht nur unsere Ideen in die Welt hinaus zu tragen, sondern auch mit euch ins Gespräch und in die Diskussion zu kommen. In diesem Sinne freuen wir uns, euch bei den inhaltlichen Veranstaltungen, sowie bei unserem im Anschluss stattfindenden Kennenlerntreffen begrüßen zu können!

Alle Veranstaltungen finden ab 15.00 Uhr im Jugendkulturzentrum „GroundZero“ im Thiesbürgerweg 24, 45145 Essen, statt!

01. November: Was ist Plattformismus? Was ist Especifisimo?

Die Klimakatastophe droht, der Rechtsruck schreitet immer weiter voran und ganz gewiss wird auf die Corona-Pandemie die nächste Wirtschaftskrise folgen: Es gibt mehr als genug Gründe, sich hier und jetzt mit anderen zusammenzuschließen, um für eine Welt jenseits dieses alltäglichen Elends zu kämpfen. Aber wie können wir uns konkret organisieren, um unsere Ziele zu erreichen?

Der Vortrag gibt Einblick in die Grundlagen des Plattformismus und des Especifismo, zwei anarchistischen Organisierungsansätzen aus unterschiedlichen zeitlichen Epochen und Gegenden unseres Planeten, die beide versuchen, diese Frage zu beantworten. Ganz nebenbei finden wir auch heraus, woher “die plattform” eigentlich ihren Namen hat.

15. November: Kapitalismuskritik – eine Einführung

Der Kapitalismus ist nicht sonderlich beliebt. Laut einer akuellen Umfrage stehen ihm 52% der Befragten in Deutschland kritisch gegenüber, während ihn nur 16% positiv sehen. Dennoch ist eine breite antikapitalistische Bewegung hierzulande derzeit nicht in Sicht. Das liegt, unter anderem, sicher auch daran, dass die „kapitalismuskritische“ Haltung sich häufig auf ein diffuses Gefühl beschränkt, wobei gar nicht klar ist, was diese Wirtschafts- und Gesellschaftsform eigentlich ausmacht.

Mit unserem Workshop wollen wir ein wenig dazu beitragen, diesem Mangel abzuhelfen. Wir wollen klären, was die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten und Widerprüche des Kapitalismus sind.Wer möchte, kann die Textausschnitte, die wir bei dem workshop lesen und diskutieren wollen, schon vorab zugeschickt bekommen. Schreibt uns einfach eine mail.

06. Dezember: Was ist anarchistischer Feminismus?

Wir verstehen uns als Anarchafeminist*innen. Aber was heißt das konkret?
Die Kurzfassung ist: wir lehnen jegliche Form von Herrschaft ab, also auch die des Patriarchats (Herrschaft der Väter/Männer*). Daher bedingt ein konsequenter Anarchismus unserer Meinung nach einen konsequenten Feminismus.
Im Umkehrschluss verstehen wir aber auch Feminismus als anarchistische Haltung, da wir uns aufgrund geteilter Unterdrückungserfahrungen durch sämtliche Herrschaftsformen zusammenschließen und dagegen aufbegehren wollen. Unser Feminismus ist intersektional und richtet sich also nicht nur gegen spezifische Herrschaftsformen (wie klassischerweise das Patriarchat), sondern auch gegen kapitalistische Ausbeutung und rassistische Gewalt/Unterdrückung. Wir betrachten diese Unterdrückungsmechanismen als miteinander verflochtene Systeme. Deswegen wollen wir sie nicht getrennt voneinander überwinden.
Im Vortrag gehen wir näher darauf ein, wie sich Anarchafeminismus von anderen feministischen Strömungen, wie dem Liberalfeminismus mit seiner individualistischen Perspektive und dem marxistischen Feminismus mit seiner Theorie vom Haupt- und Nebenwiderspruch abgrenzt. Wir gehen auch darauf ein, welche Aspekte vom radikalen und queeren Feminismus übernommen werden. Im Anschluss zeigen wir die Entwicklung der anarchafeministischen Praxis von den Anfängen (beispielsweise der französischen und spanischen Anarchist*innen des 19. und 20. Jahrhunderts) bis hin zu unserer heutigen Umsetzung auf.

13. Dezember: Kennenlerntreffen

In lockerer Runde wollen wir nach unseren drei inhaltlichen Veranstaltungen in Essen einen Rahmen bieten, um uns kennenzulernen. Wir wollen in Essen eine Lokalgruppe unserer Organisation aufbauen und so den organisierten Anarchismus in unserer Stadt insgesamt voran bringen. Alle, die an uns und unserer Arbeit interessiert sind, speziell wenn ihr euch organisieren wollt, können gern vorbeischauen. Natürlich auch einfach so, wenn ihr euch mit uns vernetzen oder inhaltlich austauschen möchtet. In entspannter Atmosphäre werden wir sicher auch die ein oder andere Kleinigkeit zum Snacken bereitstellen. Wir freuen uns auf euch!

Hinweis zur Covid-Lage: Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung wird es möglicherweise zu Einschränkungen kommen, sodass wir unsere Veranstaltungen nicht wie geplant durchführen können. Wir werden uns in diesem Fall um eine Online-Alternative bemühen. Achtet auf Ankündigungen auf unserer Homepage!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert