Fred Ape ist tot

Fred ist am Montag im Alter von 67 Jahren in Dortmund gestorben. Fred war Musiker, Moderator, langjähriger Programmchef des Cabaret Queue in Hörde, Fußballtorwart und ein unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit.

Freds Musikgeschichte ist eng verbunden mit der Folk-Rock Gruppe „Ape, Beck und Brinkmann“ aus Dortmund. Die 1979 gegründete mit Cochise befreundete Band ist einer der bekanntesten Bands der alternativen Friedensbewegung. Der Song „Rauchzeichen“ (1979) war der heimliche Hit der Band und ist wohl bis heute einer der bekanntesten Songs der Umweltbewegung.

Freds Lieder behandeln die Unzulänglichkeiten unserer Zeit: Klimawandel und Umweltzerstörung, die Situation von Geflüchteten, die Raumgewinne der Nazis, die Flucht in virtuelle Welten, den seelenlosen Konsum, der die Freiheit von Menschen zerstört. Aber auch die „kleinen Themen“, die für viele Menschen von elementarer Bedeutung sind, greift Fred auf: Der Rentenbescheid, der nach Jahrzehnten harter Arbeit ein Leben am Existenzminimum festschreibt. Die Industriebrache, früher Lohn und Brot für Tausende – heute ein Stück „Industriekultur“ für sightseeing-Tourismus mit dem Knappen-Chor als Draufgabe. Den verelendeten Glücksspieler, der in das Portmonnaie seiner kleinen Tochter greift… Egal welchem Thema sich Fred widmete: Seine Lieder sind ein Sprachrohr für den kritischen Geist. Sie sind ein Weckruf, die große und kleine Welt wieder lebensfreundlicher zu machen.

Wer sich sein letztes Werk aus diesem Jahr „Bedingungslos“, was nebenbei sein 30. (!!!) Album war, anhört, wird darin trotz alledem viel Hoffnung finden. So schreibt er selbst in seiner letzten Nachricht auf seiner Webseite: „. Dann schrieb ich noch „Bedingungslos“ doch so eine Art „Hoffnungshymne“, einfach eine Utopie, wie es weiter gehen könnte!“ In diesem Sinne sind wir Fred dankbar, für all die schönen Lieder, die uns und so viele andere tief erreicht haben. Von allen von uns, die dich persönlich kennenlernen durften und allen, die nicht die Chance dazu hatten: Möge die Erde dir leicht sein! Du wirst auf immer weiterleben in deinem musikalischem Werk und deinen Taten!

„Eine Spur zuviel Salz, zu viele Träume in mir, zu viele Autobahnspurn, doch immer noch keine Spur von dir“ … und „trotzdem weiter!“ …denn: „frei ist der Mensch erst wirklich groß – bedingungslos!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert