Patriarchat & Kapitalismus überwinden! – Bericht vom 8. März im Ruhrgebiet

Rund um den diesjährigen Frauen*kampftag, den 8. März, fanden bei uns im Ruhrgebiet einige feministische Aktionen und Mobilisierungen. Wir, die Lokalgruppe der Plattform im Ruhrgebiet, beteiligten uns an den Veranstaltungen in Dortmund und in Essen.

In Dortmund fand bereits am Samstag, 6. März, eine Kundgebung an der Reinoldikirche statt, welche vom Feministischen Kollektiv Dortmund organisiert wurde. Eigentlich war eine Demonstration durch die Stadt geplant gewesen, die allerdings kurzfristig vom Ordnungsamt untersagt wurde. Hier zeigte sich einmal mehr, wie der Staat daran arbeitet, die kämpferische Selbstbestimmung unliebsamer politischer Bewegungen zu untergraben. In Zukunft – auch angesichts des geplanten Versammlungsgesetz NRW – werden sich soziale Bewegungen noch stärker auf solche scheinheiligen Manöver des Staates vorbereiten müssen. Trotz alledem gut, dass zumindest die Kundgebung stattfinden konnte, zu der sich dann auch mehrere hundert Menschen in der Stadtmitte zusammenfanden. Diese hörten einige Redebeiträge, in denen Frauen* und Queers die Unterdrückung des Patriarchats in ihren verschiedenen Formen aufzeigten. Eine Redner*in machte auf die mehr als notwendige Verknüpfung des feministischen Kampfs mit dem Kampf der Lohnabhängigen aufmerksam. Insgesamt also eine gelungene Veranstaltung, auch wenn sich einige Redebeiträge noch recht stark an linksradikalen Diskursen orientierten und wenig anschlussfähig für die breite Masse der Lohnabhängigen gewesen sein dürften.

In Essen zeigte sich ein etwas anderes Bild. Hier wurde die Kundgebung mit etwa 150 Menschen ausgerichtet vom lokalen Antirassismustelefon und hatte demnach einen starken antirassistischen Fokus zum Beispiel mit einem Redebeitrag von Migrantifa NRW. Auch die Gruppe Trans*Fläche, die an diesem Tag ein Haus in Essen besetzt hatte, um Raum für trans*-Themen zu schaffen, war mit einem Beitrag dabei. Positiv ist hier die große Vielfalt an Stimmen und Perspektiven zu bewerten. Schade wiederum, dass es an klassenkämpferischen Beiträgen mangelte. Auch hier wäre es schön, wenn diese notwendige Perspektive zukünftig Platz fände.

Trotz der inhaltlichen Kritik blicken wir auf zwei grundsätzlich gelungene Kundgebungen zurück und sind froh, dass es der feministischen Bewegung auch mitten in der Pandemie gelungen ist, in verschiedenen Orten unserer Region zu mobilisieren. Daran müssen wir in Zukunft anschließen und eine starke, organisierte und (klassen)kämpferische feministische Bewegung aufbauen. Wenn du daran mit uns arbeiten willst, dann melde dich bei uns unter ruhr@dieplattform.org.

Voran gegen Patriarchat & Kapitalismus! Für einen kämpferischen Feminismus!

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